Der Pferdekörper kann nicht mehr…
Der Pferdekörper kann nicht mehr…
Was ist Trageerschöpfung?
Mit Trageerschöpfung oder CFS Carrying-Fatique-Syndrom bezeichnet man eine Summe von Symptomen, Veränderungen am und im Pferdekörper, die z.T. für uns sichtbar machen, dass durch die Benutzung des Pferdes sein Körper nachhaltig negativ beeinflusst wurde.
Damit ist nicht nur ein Senkrücken gemeint, sondern auch:
– Fesselträgerschäden/Durchtrittigkeit – Muskelabbau v.a. an der Rückenlinie – Lahmheiten – Sehnenschäden – Rückenverspannungen – auf die Hand legen – Vorhand steht rückständig |
– Biegung und Streckung ist eingeschränkt – Taktfehler, schwankende Gänge – allgemeine Erschöpfung, Atemnot – sehr prominenter Unterhals – zunehmender Ungehorsam – schlechte Bewegungskompetenz – keine Kraft und Stabilität (trotz Bemuskelung) |
Das sind nur einige Symptome wie sich eine Trageermüdung bemerkbar macht.
Das Pferd hat nie gelernt einen Reiter aktiv zu tragen, sich aktiv dem Gewicht auf seinem Rücken entgegenzustemmen. Sich mit dem zusätzlichen Gewicht der Schwerkraft zu widersetzen!
Es wird konfrontiert mit der Last auf seinem Rücken, Zügel- und Schenkel“hilfen“, Einstellen einer Kopf-Hals-Position durch Hilfszügel etc und da soll es auf die Idee kommen seine Rumpfträger anzuspannen, um den Reiter aktiv zu tragen? Nein, die meisten Pferde sind schlichtweg überfordert und versuchen den Job so gut sie können zu machen (weil das Leckerli lockt oder die Strafe bei Weigerung), gehen in Kompensationen, versuchen Strategien im Körper zu entwickeln, wie sie mit der Situation umgehen können. Das bekommen Pferde als Überlebenskünstler sehr gut hin, fällt ein Muskel aus durch Überspannung, übernimmt ein anderer die Arbeit, klemmt ein Wirbel machen Andere Ausweichbewegungen um die Biegung zu ermöglichen, das funktioniert lange gut und wir Menschen denken alles prima. Bis…
Ein Beispiel: Pferde sind von Natur aus Vorhandlastig, 30% des Körpergewichtes machen schon Kopf und Hals aus, 2/3 des gesamten Körpergewichtes sind in der Vorhand verteilt. Nun bekommt es noch ein zusätzliches Gewicht auf die Vorhand. Der Brustkorb sackt zwischen Schulterblättern ab oder droht abzusacken, denn das Pferd hat dort nur eine muskuläre Verbindung, kein Schlüsselbein wie wir Menschen. Bei jedem Schritt kippt der Thorax nach vorne, Muskelgruppen sind auf Dauerzug und verspannen sich. Dazu zieht die Schwerkraft 24/7 am Pferd. Die Rumpfmuskulatur /die thorakale Muskelschlinge ist nur noch mit Halten des Rumpfes beschäftigt, statt als Stoßdämpfer zu arbeiten um die Stöße nicht ungefiltert auf die unteren Gliedmaßen weiterzuleiten.
Das Pferd versucht sich z.B. zu helfen indem es das Tempo erhöht, das sind Schrittdurchgänger, die nicht anhalten können, weil ihnen die Kraft fehlt sich mit dem Reiter der Schwerkraft zu widersetzen.
(Wird Dein Pferd bergab auch immer schneller und unwillig langsam zu gehen? Dann ist das genau der Punkt, Dein Pferd hat keine Kraft Euch zu halten und gibt sich einfach der Schwerkraft hin…)
Andere Pferde spannen die Lendenmuskulatur an und versuchen dadurch zu verhindern auf die Nase zu fallen. Das Lumbosakralgelenk wird zu weit geöffnet, das Becken kippt ab, gerät in Hyperflexion, die Kreuzbeinhöcker treten deutlicher hervor, das Pferd bekommt eine dreieckige Kruppe, die Schritte des Pferdes werden größer, es tritt weit unter, verlässt dadurch den Schwerpunktbereich der Hinterhand und wird immer instabiler und kann immer weniger Last aufnehmen. Versucht Ihr mal mit einem schweren Rucksack große Schritte zu machen…
Der Pferdekörper baut sich langsam aber stetig auf diese unnatürlichen Belastungen hin um, die Symptome der Trageerschöpfung entstehen. Und hier kommt die Bewegungsosteopathie© ins Spiel, denn sie ist die einzige Therapie die dem Pferd erklärt, wie es seine Bewegungsmuster verändern kann, damit es den unnatürlichen Anforderungen standhält und eine Tragerschöpfung gar nicht erst auftritt.
Und auch wenn es schon soweit gekommen ist, können wir dem Pferd enorme Erleichterung in seinem Körper verschaffen, indem wir die falschen Bewegungsmuster umbauen. Das ist intensiv, dauert und ist für das Pferd nicht immer angenehm, die BO ist keine Symptomschmeichelei, wir gehen tief in die Probleme herein.
Wenn ein Reitpferd seinen Hals noch gebrauchen muss, um in Stabilität bzw. Balance zu bleiben, ist der Pferdekörper noch nicht genug auf das Tragen eines Reiters vorbereitet worden! Ein Reitpferd muss gelernt haben seinen Rumpf auf andere Art im Körper stabil zu halten!
Der Griff in den Kopf-Arm-Muskel (M.brachiocephalicus) darf keine Schmerzreaktion (Abwehr) auslösen und der Muskel muss sich schön schwabbeln lassen. Ist dies nicht der Fall, liegt eine Verspannung im CTÜ (Übergang Hals- zur Brustwirbelsäule) vor. Das Pferd ist somit nicht tragfähig und sollte bohandelt werden.
18jährige Kaltblutstute
Abgesackter Thorax im Febr.2024
BO-Behandlungsbeginn
Thoraxposition Juni 2024
Bei BO-Behandlungsbeginn vermesse ich den Thorax des Pferdes, dabei bringe ich Klebestreifen am Pferdekörper an, ich markiere die beiden Buggelenkspalten (Übergang Schulterblatt zum Oberarm) und die Sternumspitze (Brustbein). Bei einer normalen Thoraxposition sind die Klebestreifen auf einer Linie, ist der Thorax abgesackt, also durch eine Ermüdung/Verspannung der Rumpfträgermuskulatur zwischen den Schulterblättern nach unten gewandert, ist die Sternumspitze (das mittlere Klebchen) tiefer. Wie in den Fotos zu sehen, konnte die Thoraxposition verbessert werden durch die BO, auch schön zu sehen die kräftigen M.pectorali, die Brustmuskulatur ist deutlich mehr in die Arbeit gekommen. Die Rumpfträgermuskulatur hat zugenommen, das Pferd steht vorne weiter und stabiler.
Was ist Trageerschöpfung?
Mit Trageerschöpfung oder CFS Carrying-Fatique-Syndrom bezeichnet man eine Summe von Symptomen, Veränderungen am und im Pferdekörper, die z.T. für uns sichtbar machen, dass durch die Benutzung des Pferdes sein Körper nachhaltig negativ beeinflusst wurde.
Damit ist nicht nur ein Senkrücken gemeint, sondern auch:
- Fesselträgerschäden/Durchtrittigkeit
- Muskelabbau v.a. an der Rückenlinie
- Lahmheiten
- Sehnenschäden
- Rückenverspannungen
- auf die Hand legen
- Vorhand steht rückständig
- Biegung und Streckung ist eingeschränkt
- Taktfehler, schwankende Gänge
- allgemeine Erschöpfung, Atemnot
- sehr prominenter Unterhals
- zunehmender Ungehorsam
- schlechte Bewegungskompetenz
- keine Kraft und Stabilität (trotz Bemuskelung)
Das sind nur einige Symptome wie sich eine Trageermüdung bemerkbar macht.
Das Pferd hat nie gelernt einen Reiter aktiv zu tragen, sich aktiv dem Gewicht auf seinem Rücken entgegenzustemmen. Sich mit dem zusätzlichen Gewicht der Schwerkraft zu widersetzen!
Es wird konfrontiert mit der Last auf seinem Rücken, Zügel- und Schenkel“hilfen“, Einstellen einer Kopf-Hals-Position durch Hilfszügel etc und da soll es auf die Idee kommen seine Rumpfträger anzuspannen, um den Reiter aktiv zu tragen? Nein, die meisten Pferde sind schlichtweg überfordert und versuchen den Job so gut sie können zu machen (weil das Leckerli lockt oder die Strafe bei Weigerung), gehen in Kompensationen, versuchen Strategien im Körper zu entwickeln, wie sie mit der Situation umgehen können. Das bekommen Pferde als Überlebenskünstler sehr gut hin, fällt ein Muskel aus durch Überspannung, übernimmt ein anderer die Arbeit, klemmt ein Wirbel machen Andere Ausweichbewegungen um die Biegung zu ermöglichen, das funktioniert lange gut und wir Menschen denken alles prima. Bis…
Ein Beispiel: Pferde sind von Natur aus Vorhandlastig, 30% des Körpergewichtes machen schon Kopf und Hals aus, 2/3 des gesamten Körpergewichtes sind in der Vorhand verteilt. Nun bekommt es noch ein zusätzliches Gewicht auf die Vorhand. Der Brustkorb sackt zwischen Schulterblättern ab oder droht abzusacken, denn das Pferd hat dort nur eine muskuläre Verbindung, kein Schlüsselbein wie wir Menschen. Bei jedem Schritt kippt der Thorax nach vorne, Muskelgruppen sind auf Dauerzug und verspannen sich. Dazu zieht die Schwerkraft 24/7 am Pferd. Die Rumpfmuskulatur /die thorakale Muskelschlinge ist nur noch mit Halten des Rumpfes beschäftigt, statt als Stoßdämpfer zu arbeiten um die Stöße nicht ungefiltert auf die unteren Gliedmaßen weiterzuleiten.
Das Pferd versucht sich z.B. zu helfen indem es das Tempo erhöht, das sind Schrittdurchgänger, die nicht anhalten können, weil ihnen die Kraft fehlt sich mit dem Reiter der Schwerkraft zu widersetzen.
(Wird Dein Pferd bergab auch immer schneller und unwillig langsam zu gehen? Dann ist das genau der Punkt, Dein Pferd hat keine Kraft Euch zu halten und gibt sich einfach der Schwerkraft hin…)
Andere Pferde spannen die Lendenmuskulatur an und versuchen dadurch zu verhindern auf die Nase zu fallen. Das Lumbosakralgelenk wird zu weit geöffnet, das Becken kippt ab, gerät in Hyperflexion, die Kreuzbeinhöcker treten deutlicher hervor, das Pferd bekommt eine dreieckige Kruppe, die Schritte des Pferdes werden größer, es tritt weit unter, verlässt dadurch den Schwerpunktbereich der Hinterhand und wird immer instabiler und kann immer weniger Last aufnehmen. Versucht Ihr mal mit einem schweren Rucksack große Schritte zu machen…
Der Pferdekörper baut sich langsam aber stetig auf diese unnatürlichen Belastungen hin um, die Symptome der Trageerschöpfung entstehen. Und hier kommt die Bewegungsosteopathie© ins Spiel, denn sie ist die einzige Therapie die dem Pferd erklärt, wie es seine Bewegungsmuster verändern kann, damit es den unnatürlichen Anforderungen standhält und eine Tragerschöpfung gar nicht erst auftritt.
Und auch wenn es schon soweit gekommen ist, können wir dem Pferd enorme Erleichterung in seinem Körper verschaffen, indem wir die falschen Bewegungsmuster umbauen. Das ist intensiv, dauert und ist für das Pferd nicht immer angenehm, die BO ist keine Symptomschmeichelei, wir gehen tief in die Probleme herein.
Wenn ein Reitpferd seinen Hals noch gebrauchen muss, um in Stabilität bzw. Balance zu bleiben, ist der Pferdekörper noch nicht genug auf das Tragen eines Reiters vorbereitet worden! Ein Reitpferd muss gelernt haben seinen Rumpf auf andere Art im Körper stabil zu halten!
Der Griff in den Kopf-Arm-Muskel (M.brachiocephalicus) darf keine Schmerzreaktion (Abwehr) auslösen und der Muskel muss sich schön schwabbeln lassen. Ist dies nicht der Fall, liegt eine Verspannung im CTÜ (Übergang Hals- zur Brustwirbelsäule) vor. Das Pferd ist somit nicht tragfähig und sollte bohandelt werden.
18jährige Kaltblutstute
Abgesackter Thorax im Febr.2024
BO-Behandlungsbeginn
Thoraxposition Juni 2024
Bei BO-Behandlungsbeginn vermesse ich den Thorax des Pferdes, dabei bringe ich Klebestreifen am Pferdekörper an, ich markiere die beiden Buggelenkspalten (Übergang Schulterblatt zum Oberarm) und die Sternumspitze (Brustbein). Bei einer normalen Thoraxposition sind die Klebestreifen auf einer Linie, ist der Thorax abgesackt, also durch eine Ermüdung/Verspannung der Rumpfträgermuskulatur zwischen den Schulterblättern nach unten gewandert, ist die Sternumspitze (das mittlere Klebchen) tiefer. Wie in den Fotos zu sehen, konnte die Thoraxposition verbessert werden durch die BO, auch schön zu sehen die kräftigen M.pectorali, die Brustmuskulatur ist deutlich mehr in die Arbeit gekommen. Die Rumpfträgermuskulatur hat zugenommen, das Pferd steht vorne weiter und stabiler.
Am Boden mobil,
im Sattel stabil!