Eine BO-Geschichte
Eine BO-Geschichte
Auf vielen Fotos dieser Webseite ist die Kaltblutstute Hanni zu sehen.
Das ist ihre und meine BO-Geschichte
Hanni kam im Jahr 2012 6jährig zu mir. Ihr Exterieur lies etwas zu wünschen übrig, abgeschlagene Kruppe und zu kurzer Hals für ihren großen Körper, die Vorderbeine etwas eingedreht. Obwohl ich nach einem ganz anderen Pferd suchte, hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Ihr Einsatzgebiet war der Acker als Zugpferd und ein bisschen Ausreiten mehr nicht, irgendwann kamen noch Zirkuslektionen und Roundpen-Arbeit dazu. Beim Ausreiten bemerkte ich bald, dass sie ziemlich gestresst war durch mich da oben, sie hat trotzdem alles mitgemacht.
Sie hatte schon immer Probleme mit der Hinterhand. Ging es bergauf musste sie regelrecht hochrennen und brauchte zwischen durch kleine Pausen, bergab ging alles schneller und die Hinterbeine stacksten unkontrolliert den Vorderbeinen hinterher. Manchmal konnte sie die hinteren Hufe nicht anheben zum Hufeauskratzen, sie waren wie blockiert, als könnte sie ihre Hinterbeine nicht ansteuern. Der Hufbearbeiter meinte damals wahrscheinlich eingeklemmte Nerven.
Mehrmals im Jahr zeigte sie deutliche Koliksymptome, eine Fahrt in die Klinik blieb uns erspart, der Tierarztbesuch genügte. Diese Koliken wurden deutlich weniger, nachdem ich auf Heu ad libitum umgestellt hatte. Im Sommer waren die Pferde sowieso ganztägig auf der Weide. Die Prognosen Anderer sie würde immer fetter und fetter werden, trafen nicht ein.
Die für Kaltblüter oft typische Mauke blieb ihr auch nicht erspart, sie hatte trockene Mauke. Und sie stolperte relativ häufig. Mehrere Male wurde sie osteopathisch behandelt, was sie sehr genoss. Jedoch war nie groß etwas feststellbar, was bei ihr nicht stimmte. Sie wurde medikamentös behandelt wegen dem Verdacht auf Magengeschwüre.
In den letzten Jahren fielen ihr auch lange Spaziergänge immer schwerer, sowieso wirkte alles sehr schwer für sie, ihre Nüstern waren stark gebläht schon im Schritt. Husten hatte sie aber nicht. Sie bewegte sich ungern, frei traben und galoppieren auf der Weide hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Ihre Vorhand stand ein wenig rückständig.
Hanni war nie ein Schmusepferd, wollte man sie streicheln, ging sie weg. Sie war gerne in der Nähe von Menschen, aber anfassen lassen, das wollte sie nicht.
Als wir zusammen die BO begannen, war sie 18 Jahre alt.
Sie hatte keinen großen Schmerzkörper, die Halswirbelsäule war blockiert, der CTÜ (Übergang Hals- und Brustwirbelsäule) und Knie war schmerzhaft und sie zeigte generelles Unwohlsein, wenn ich sie im hinteren Körperbereich Lende/Kruppe abtastete.
Erschreckend war für mich das Ergebnis der Thoraxvermessung. Ihr Brustkorb war satte 10cm unter normal abgesackt. Ich hatte doch aber nie viel von ihr gefordert und bin kaum geritten! Sie war ganz klar trageerschöpft und das als Zugpferd!
Der Schmerzkörper konnte relativ unproblematisch gelöst werden und auch das Schmerzgedächtnis war rasch gelöscht. Interessant war, dass sie sich ab sofort streicheln ließ, da wohl die unangenehmen Spannungen aus ihrem Körper nun weg waren.
Zu Beginn der BO-Handlungen hatte sie Nasenausfluss und nach der Zwerchfelllösung konnte sie richtig tief abhusten. Mein Verdacht, dass sie in der Vergangenheit Atemprobleme und viel Schleim in der Lunge hatte, wurde dadurch bestätigt.
Ein Geschenk war für mich, dass sie begann während den BO-Handlungen mit mir zu kommunizieren, sie zeigt mir deutlich, wenn ich zu schnell zu viel von ihr forderte. Nach dem Motto „Hey Mädel mach mal langsamer, das geht gerade noch nicht!“ Sonst war und ist sie hochkonzentriert bei der Sache und gibt ihr Bestmögliches. Für die Pferde ist es genauso wichtig zu sehen, dass der Mensch sie versteht und Rücksicht nimmt. So trauen sie sich immer mehr aus der Deckung und kommen in den Dialog mit uns Menschen.
Immer wieder die Frage: will oder kann ein Pferd nicht, wenn es sich weigert unsere Wünsche auszuführen. Dass ein Pferd nicht will, glaube ich nicht. Ich glaube die Pferde können es nicht, körperlich aufgrund von Schwäche, Schmerzen oder nur schwach ausgeprägter Sensomotorik, psychisch aufgrund von Ängsten das Gleichgewicht zu verlieren oder sie verstehen schlichtweg nicht, was wir von ihnen wollen.
Zurück zu Hannis Geschichte:
Mittlerweile kann sie langsam und mit koordinierten Hinterhandbewegungen die Berge rauf und runter gehen. Ihre Thoraxposition hat sich verbessert, sie hängt nicht mehr ganz so stark in den Seilen, während den BO-Handlungen kann sie ihren Thorax sogar auf die normale Position anheben.
Manchmal trabt oder galoppiert sie auf der Wiese mit den anderen, sie wird natürlich keine Rennsemmel mehr werden, dafür sie ist sie zu sehr Energiesparer und ein Kaltblut.
Ihr rechtes Hinterbein klemmt immer noch ab und zu beim Hufegeben. Hanni ist ein Pferd mit Behinderung (PfemB), sie braucht die BO um nicht weiter zu verschleissen aufgrund ihrer körperlichen Vorraussetzungen.
Im Laufe dieses BO-Jahres hat sich ihre Rosse verbessert/reguliert, die Bauchschmerzen sind sehr selten geworden und auch die Mauke konnte abheilen.
Was hat die Mauke mit einer bewegungsosteopathischen Behandlung zu tun? Nun, dadurch dass wir in der BO alle Strukturen und auch tiefliegende Blockaden im Gewebe lösen, können alle Bereiche im Körper gut durchblutet werden, Lymphe kann wieder frei fließen, Giftstoffe werden wieder besser im Körper transportiert und können abgebaut und ausgeschieden werden. Das hat auch positive Folgen auf Hautprobleme…
Die BO-Erfolge bei Hanni sind eher leise und keine großen Sensationen oder Wunderheilungen (die es natürlich auch ab und zu gibt), aber es ist so schön zu sehen, wie sich ihre Bewegungskompetenz verbessert hat. Sie kann sich im Laufen eine Bremse am Rücken mit der Schnauze verscheuchen, kommt dabei nicht aus dem Gleichgewicht, andere Pferde müssen dazu stehen bleiben… Auch bewegt sie sich souverän und ruhig im engen Offenstall, um dem Herdenchef Platz zu machen. Durch ihr unvorteilhaftes Exterieur wird sie immer wieder Spannungen in der Hinterhand bekommen, doch dafür hat sie ja nun mich und wir können diese gezielt lösen.
Eine Begebenheit möchte ich noch beschreiben. Im Laufe der BO wollte ich sie Auftrensen, das hatte ich sehr lange nicht mehr getan, da ich zum Reiten nur ein Knotenhalfter brauchte und gefahren sind wir bestimmt 3 Jahre nicht mehr.
Als ich mit der Trense in den Offenstall kam, hat sich sofort ihr Augendisplay verändert und sie hat das Weite gesucht. Ich war der Meinung meine Pferde immer gut behandelt zu haben, sie jedoch hat mit der Trense verbunden: Ich bin überfordert! Ich schaffe das nicht! Ich weiss nicht was ich tun soll! Mir wird gleich wieder mein Körper wehtun!
Eigentlich hat sie es mir schon früher sehr deutlich gesagt. Beim Anspannen brauchten wir immer mehrere Versuche, bis sie gerade rückwärts in die Schere ging. Kam ich mit dem Kumet ging sie immer weg. Ich habe ihr damals einfach nicht zugehört und habe ihr Verhalten als Unlust interpretiert. Und hätte ich ihr Verhalten damals anders bewertet, hätte ich doch nicht gewusst, was ich noch für sie tun kann, außer osteopathische Behandlungen und Massagen. Heute habe ich durch die BO einen Weg zur Lösung und den möchte ich nun auch anderen Pferdehaltern ermöglichen.
Pferde haben keinen Schmerzlaut und das ist das Problem. Sie müssen uns auf andere Art und Weise auf ihre Misere hinweisen. Wir Menschen deuten das dann als Ungehorsam, Unerzogenheit und Faulheit. Wir sollten lernen besser zu zuhören.
Das Auftrensen klappt nun übrigens wieder problemlos.
Auf vielen Fotos dieser Webseite ist die Kaltblutstute Hanni zu sehen.
Das ist ihre und meine BO-Geschichte
Hanni kam im Jahr 2012 6jährig zu mir. Ihr Exterieur lies etwas zu wünschen übrig, abgeschlagene Kruppe und zu kurzer Hals für ihren großen Körper, die Vorderbeine etwas eingedreht. Obwohl ich nach einem ganz anderen Pferd suchte, hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Ihr Einsatzgebiet war der Acker als Zugpferd und ein bisschen Ausreiten mehr nicht, irgendwann kamen noch Zirkuslektionen und Roundpen-Arbeit dazu. Beim Ausreiten bemerkte ich bald, dass sie ziemlich gestresst war durch mich da oben, sie hat trotzdem alles mitgemacht.
Sie hatte schon immer Probleme mit der Hinterhand. Ging es bergauf musste sie regelrecht hochrennen und brauchte zwischen durch kleine Pausen, bergab ging alles schneller und die Hinterbeine stacksten unkontrolliert den Vorderbeinen hinterher. Manchmal konnte sie die hinteren Hufe nicht anheben zum Hufeauskratzen, sie waren wie blockiert, als könnte sie ihre Hinterbeine nicht ansteuern. Der Hufbearbeiter meinte damals wahrscheinlich eingeklemmte Nerven.
Mehrmals im Jahr zeigte sie deutliche Koliksymptome, eine Fahrt in die Klinik blieb uns erspart, der Tierarztbesuch genügte. Diese Koliken wurden deutlich weniger, nachdem ich auf Heu ad libitum umgestellt hatte. Im Sommer waren die Pferde sowieso ganztägig auf der Weide. Die Prognosen Anderer sie würde immer fetter und fetter werden, trafen nicht ein.
Die für Kaltblüter oft typische Mauke blieb ihr auch nicht erspart, sie hatte trockene Mauke. Und sie stolperte relativ häufig. Mehrere Male wurde sie osteopathisch behandelt, was sie sehr genoss. Jedoch war nie groß etwas feststellbar, was bei ihr nicht stimmte. Sie wurde medikamentös behandelt wegen dem Verdacht auf Magengeschwüre.
In den letzten Jahren fielen ihr auch lange Spaziergänge immer schwerer, sowieso wirkte alles sehr schwer für sie, ihre Nüstern waren stark gebläht schon im Schritt. Husten hatte sie aber nicht. Sie bewegte sich ungern, frei traben und galoppieren auf der Weide hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Ihre Vorhand stand ein wenig rückständig.
Hanni war nie ein Schmusepferd, wollte man sie streicheln, ging sie weg. Sie war gerne in der Nähe von Menschen, aber anfassen lassen, das wollte sie nicht.
Als wir zusammen die BO begannen, war sie 18 Jahre alt.
Sie hatte keinen großen Schmerzkörper, die Halswirbelsäule war blockiert, der CTÜ (Übergang Hals- und Brustwirbelsäule) und Knie war schmerzhaft und sie zeigte generelles Unwohlsein, wenn ich sie im hinteren Körperbereich Lende/Kruppe abtastete.
Erschreckend war für mich das Ergebnis der Thoraxvermessung. Ihr Brustkorb war satte 10cm unter normal abgesackt. Ich hatte doch aber nie viel von ihr gefordert und bin kaum geritten! Sie war ganz klar trageerschöpft und das als Zugpferd!
Der Schmerzkörper konnte relativ unproblematisch gelöst werden und auch das Schmerzgedächtnis war rasch gelöscht. Interessant war, dass sie sich ab sofort streicheln ließ, da wohl die unangenehmen Spannungen aus ihrem Körper nun weg waren.
Zu Beginn der BO-Handlungen hatte sie Nasenausfluss und nach der Zwerchfelllösung konnte sie richtig tief abhusten. Mein Verdacht, dass sie in der Vergangenheit Atemprobleme und viel Schleim in der Lunge hatte, wurde dadurch bestätigt.
Ein Geschenk war für mich, dass sie begann während den BO-Handlungen mit mir zu kommunizieren, sie zeigt mir deutlich, wenn ich zu schnell zu viel von ihr forderte. Nach dem Motto „Hey Mädel mach mal langsamer, das geht gerade noch nicht!“ Sonst war und ist sie hochkonzentriert bei der Sache und gibt ihr Bestmögliches. Für die Pferde ist es genauso wichtig zu sehen, dass der Mensch sie versteht und Rücksicht nimmt. So trauen sie sich immer mehr aus der Deckung und kommen in den Dialog mit uns Menschen.
Immer wieder die Frage: will oder kann ein Pferd nicht, wenn es sich weigert unsere Wünsche auszuführen. Dass ein Pferd nicht will, glaube ich nicht. Ich glaube die Pferde können es nicht, körperlich aufgrund von Schwäche, Schmerzen oder nur schwach ausgeprägter Sensomotorik, psychisch aufgrund von Ängsten das Gleichgewicht zu verlieren oder sie verstehen schlichtweg nicht, was wir von ihnen wollen.
Zurück zu Hannis Geschichte:
Mittlerweile kann sie langsam und mit koordinierten Hinterhandbewegungen die Berge rauf und runter gehen. Ihre Thoraxposition hat sich verbessert, sie hängt nicht mehr ganz so stark in den Seilen, während den BO-Handlungen kann sie ihren Thorax sogar auf die normale Position anheben.
Manchmal trabt oder galoppiert sie auf der Wiese mit den anderen, sie wird natürlich keine Rennsemmel mehr werden, dafür sie ist sie zu sehr Energiesparer und ein Kaltblut.
Ihr rechtes Hinterbein klemmt immer noch ab und zu beim Hufegeben. Hanni ist ein Pferd mit Behinderung (PfemB), sie braucht die BO um nicht weiter zu verschleissen aufgrund ihrer körperlichen Vorraussetzungen.
Im Laufe dieses BO-Jahres hat sich ihre Rosse verbessert/reguliert, die Bauchschmerzen sind sehr selten geworden und auch die Mauke konnte abheilen.
Was hat die Mauke mit einer bewegungsosteopathischen Behandlung zu tun? Nun, dadurch dass wir in der BO alle Strukturen und auch tiefliegende Blockaden im Gewebe lösen, können alle Bereiche im Körper gut durchblutet werden, Lymphe kann wieder frei fließen, Giftstoffe werden wieder besser im Körper transportiert und können abgebaut und ausgeschieden werden. Das hat auch positive Folgen auf Hautprobleme…
Die BO-Erfolge bei Hanni sind eher leise und keine großen Sensationen oder Wunderheilungen (die es natürlich auch ab und zu gibt), aber es ist so schön zu sehen, wie sich ihre Bewegungskompetenz verbessert hat. Sie kann sich im Laufen eine Bremse am Rücken mit der Schnauze verscheuchen, kommt dabei nicht aus dem Gleichgewicht, andere Pferde müssen dazu stehen bleiben… Auch bewegt sie sich souverän und ruhig im engen Offenstall, um dem Herdenchef Platz zu machen. Durch ihr unvorteilhaftes Exterieur wird sie immer wieder Spannungen in der Hinterhand bekommen, doch dafür hat sie ja nun mich und wir können diese gezielt lösen.
Eine Begebenheit möchte ich noch beschreiben. Im Laufe der BO wollte ich sie Auftrensen, das hatte ich sehr lange nicht mehr getan, da ich zum Reiten nur ein Knotenhalfter brauchte und gefahren sind wir bestimmt 3 Jahre nicht mehr.
Als ich mit der Trense in den Offenstall kam, hat sich sofort ihr Augendisplay verändert und sie hat das Weite gesucht. Ich war der Meinung meine Pferde immer gut behandelt zu haben, sie jedoch hat mit der Trense verbunden: Ich bin überfordert! Ich schaffe das nicht! Ich weiss nicht was ich tun soll! Mir wird gleich wieder mein Körper wehtun!
Eigentlich hat sie es mir schon früher sehr deutlich gesagt. Beim Anspannen brauchten wir immer mehrere Versuche, bis sie gerade rückwärts in die Schere ging. Kam ich mit dem Kumet ging sie immer weg. Ich habe ihr damals einfach nicht zugehört und habe ihr Verhalten als Unlust interpretiert. Und hätte ich ihr Verhalten damals anders bewertet, hätte ich doch nicht gewusst, was ich noch für sie tun kann, außer osteopathische Behandlungen und Massagen. Heute habe ich durch die BO einen Weg zur Lösung und den möchte ich nun auch anderen Pferdehaltern ermöglichen.
Pferde haben keinen Schmerzlaut und das ist das Problem. Sie müssen uns auf andere Art und Weise auf ihre Misere hinweisen. Wir Menschen deuten das dann als Ungehorsam, Unerzogenheit und Faulheit. Wir sollten lernen besser zu zuhören.
Das Auftrensen klappt nun übrigens wieder problemlos.