Was ist die Bewegungsosteopathie®?

Was ist die Bewegungsosteopathie®?

Einführung in die Bewegungsosteopathie (BO)

Die Bewegungsosteopathie® (BO) wurde von Heike Gersthagen entwickelt. Fundierte Kenntnisse aus Forschung, Wissenschaft, vielseitige Ausbildungen im Therapie- und Trainingsbereich, sowie langjährige Studien der Pferdeanatomie fliessen in dieser einzigartigen nachhaltigen Therapieform für Pferde zusammen.

In der BO wird das Pferd in der Bewegung diagnostiziert und behandelt. In der Bewegung werden Verspannungen und daraus resultierende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen gelöst (deswegen –osteopathie), in der Bewegung wird das Schmerzgedächtnis gelöscht, in der Bewegung beginnt der Dialog mit dem Pferd, in der Bewegung wird Heilung initiiert, in der Bewegung werden alte Muster überschrieben bzw. umprogrammiert, in der Bewegung können Traumata heilen. Die BO orientiert sich am Pferd, denn dieses ist ein Bewegungstier. In der BO hat das Pferd ein Mitspracherecht und wir nehmen es ernst. Denn ein Pferd hat immer recht und gibt uns die Antwort – diese müssen wir nur verkraften können…

Verständnis für die körperlichen Anforderungen an Pferde

Die Anforderungen, die der Mensch an seinen Partner Pferd hat, sind hoch. Seien es reiterliche Erfolge, Zirkuslektionen, Fahrbetrieb, Einsatz in der Landwirtschaft oder Freizeitreiten. Doch sind die Pferde diesen Anforderungen rein körperlich gewachsen? Jedes Pferd ist von Natur aus vorhandlastig und hat eine Trageschwäche. Das ist FAKT. Alles im Pferdekörper ist auf die natürliche energiesparende vorhandlastige Bewegung ausgerichtet.

Die meisten Menschen gehen davon aus, einen Reiter zu tragen oder eine Kutsche zu ziehen bekommt das Pferd schon aufgrund seiner Größe und Eigengewichtes irgendwie hin. „Dafür sind Pferde ja da…“ höre ich oft.

Kompensationsstrategien und ihre Folgen

Wir konfrontieren das Pferd mit unnatürlichen Anforderungen und das Pferd versucht mit diesen umzugehen, mental und körperlich, je nach Lösungskompetenz des Pferdes mit mehr oder weniger Erfolg. Die Pferde erschaffen sich mit der Zeit einen Kompensationskörper und gehen im Verschleiss, denn niemand hat ihnen je gesagt bzw gezeigt, wie sie mit diesen Anforderungen umgehen können, wie sie ihren Körper einsetzen könnten. Viele Pferde sind schlichtweg überfordert. Mentale Abschottungen gehen in den meisten Fällen damit einher. Bei manchen Pferden funktioniert dies ein Leben lang und erst im Alter kommen die Wehwehchen. Bei anderen spielt der Körper schon nach kurzer Zeit nicht mehr mit, unerklärliche Lahmheiten, Buckeln, Sehnenschäden, Fesselträgerschäden, rezidive ISG-Blockaden, Spat, Arthrosen, Atemwegsprobleme, Koliken, Rosseprobleme … die Liste ist lang… Bei anderen Pferden spielt die Psyche nicht mehr mit, sie geben auf, sind seelisch tot oder gehen in die Gegenwehr und Aggression.

Die Rolle des Bewegungsosteopathen (BOP)

Ich als BOP frage mich, warum tut das Pferd was es tut und suche die Ursache des Problems. Diese ist meist nie da, wo das Problem auftritt. Ich betrachte das Pferd als ganzes Wesen und Dich und das Pferd als Paar. Dabei versuche ich immer pro Pferd zu sprechen. Das ist für den einen oder anderen Pferdehalter schwer zu hören.

Die Pathologien sind IMMER auf eine Überlastung der Strukturen im Pferdekörper zurückzuführen, es sei denn das Pferd hatte einen Unfall.

Als ausgebildete Bewegungsosteopathin für Pferde stehe ich Dir zur Seite und begleite Dich und Deinen Partner Pferd auf einem Weg, der Dir neue Perspektiven eröffnet, Deinem Pferd Heilung ermöglicht und das volle Potenzial eurer Partnerschaft entfalten kann.

Die Verantwortung des Pferdehalters im Therapieprozess

Du als Pferdehalter wirst in den Therapieprozess mit eingebunden, Ich bohandle (BO-behandle) Dein Pferd an ausgewählten Terminen und schule Dich darin, denn Du musst die Behandlungen (kein Training!) weiterführen. Das Pferd muss die neuen Bewegungsanreize so oft es geht erhalten, um neue Synapsen zu bilden und die Bewegungsmuster zu vertiefen.

Somit erhältst Du von mir ein Werkzeug, Dein Pferd ein Leben lang gesundheitlich eigenständig zu begleiten und zu fördern. Du als Pferdehalter übernimmst wirkliche Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes.

Die BO als Prozess

Die Bewegungsosteopathie ist ein längerer Prozess, keine schnelle Beseitigung von Symptomen, dafür aber nachhaltig!

Was sind die Aufgaben der BO?

  • Schmerzkörper und Schmerzgedächtnis auflösen

  • Herstellen von Mobilität im Pferdekörper und Auflösen aller Blockaden und Bewegungseinschränkungen

  • Fehlstellungen des Thorax korrigieren
  • Herstellung von Stabilität und Homöosthase im Pferdekörper und damit verbundene Heilungsaktivierung

  • gerade Ausrichtung aller tragfähigen Achsen des Pferdes

  • den Schwerpunkt in den Rumpfkern verlagern und das Pferd befähigen, alle vier Hufe gleichmäßig zu belasten

Was tut bzw. kann die BO?

  • Fehlhaltung und falsche Bewegungsmuster die aus Kompensation entstanden sind umändern

  • die Statik des Pferdes verändern, es lernt mit seinen Beinen unter den Schwerpunktbereichen zu bleiben

  • Umformung des Pferdekörpers, denn der Körper formt sich auf die abgerufenen Belastungen hin um

  • sie schafft beim Pferd ein Bewusstsein für seinen Körper, es lernt seinen Körper einzusetzen und es lernt die Grenzen seinen Körpers kennen

  • sie zeigt uns den psychischen Zustand des Pferdes

Die BO bringt das Pferd aus der natürlichen Trageschwäche in die unnatürliche Tragfähigkeit aus der dann die Tragkraft erarbeitet werden kann. Somit schafft die BO erst die Voraussetzung, dass ein Pferd überhaupt trainiert werden kann, da es seinen Körper einzusetzen weiss und NICHT MEHR KOMPENSIEREN MUSS!

Was lernt das Pferd durch die BO?

  • es lernt seinen Rumpf stabil im Körper zu halten (Selbsthaltung)

  • es lernt sich der Schwerkraft zu widersetzen, WAS EIN REITPFERD KÖNNEN MUSS! Wenn es das nicht kann, sackt der Rumpf immer weiter zwischen den Schulterblättern ab (CFS – Carrying fatique syndrom), was zu unphysiologischen Belastungen im gesamten Pferdekörper führt mit weitreichenden Konsequenzen sowohl bewegungstechnisch, als auch internistisch.

  • es lernt seine Hinterbeine aktiv aufzudrücken um aktiv abzudrücken und so der Vorhand Schub zu geben (enorm wichtig für Kutschpferde!)

  • sich selbst und Dich wahrzunehmen

Gerade Achsen im Pferdekörper sind Voraussetzung für die Tragfähigkeit.

Für welche Pferde ist die BO geeignet und was ist ein PfemB?

  • Für ALLE!

  • Jungpferde, die am Beginn ihrer Ausbildung stehen, damit sie lernen den Ansprüchen des Menschen mit Lösungs- und Bewegungskompetenz verschleißfrei zu begegnen

  • Pferde mit ständig wiederkehrenden körperlichen Beschwerden (Bewegungseinschränkungen, Blockaden, Verspannungen, aber auch Atemprobleme, Koliken, Magenbeschwerden)

  • Pferde mit mentalen Problemen (Aggressivem Verhalten, Unterwürfigkeit – Pferde die aufgegeben haben)

  • Rentnerpferde die in Pension gehen sollen, vor allem wenn sie unter Trageerschöpfung leiden, da sie sich sonst weiter kaputt stehen…

  • Pferde mit Trageerschöpfungssymptomen, CFS (Carrying Fatique Syndrom)

Heutzutage gibt es immer mehr Pferde, die mit körperlichen Erschwernissen geboren werden oder z.B. durch einen Unfall nachhaltig versehrt sind. Diese werden in der BO als PfemB bezeichnet, als Pferd mit Behinderung. Eine Behinderung ist z.B. ein multiflexibles Becken. Das ist züchterisch teilweise sogar gewollt, da sich diese Pferde so schön versammeln lassen und mit der Hinterhand weit untertreten. Jedoch leiden diese Pferde oft an Fesselträgerschäden der Hinterbeine, da sie zuviel Gewicht mit der Hinterhand aufnehmen (aus der Vorhandlastigkeit in die Hinterhandlastigkeit). Durch die BO werden alle erlernten Kompensationen aufgelöst, Kompensationen deren Ursache erbliche Erschwernisse sind, bleiben jedoch, leider. Allerdings stehen solche Pferde auch nach den BO-Handlungen besser da.
Meist stellt sich erst im BO-Behandlungsprozess heraus, ob das Pferd ein PfemB ist. Manchmal sieht man es jedoch auch sofort am Exterieur.

Einzige Ausnahme: Ich bohandle keine Pferde die in reiner Boxenhaltung leben müssen! Das kann ich vor meinem Gewissen nicht verantworten. Ein Pferd ist ein Lauftier und muss sich frei bewegen können, um seinen Körper zu schulen und auszuprobieren.
Letzteres gilt nicht für Pferde in medizinisch verordneter Boxenruhe, auch diese können von einer BO-handlung in ihrer Genesung unterstützt werden (Elemente der BO können auch im Stand umgesetzt werden…).

Für welche Pferdehalter ist die BO geeignet?

  • Für alle, die bereit sind für mindestens drei Monate auf das Reiten zu verzichten. Das heisst auch kein Longieren, keine anstrengenden körperlichen Zirkuslektionen (Verbeugen, Spanischer Schritt etc.) und kein Fahren. Die Benutzungspause hängt natürlich davon ab, wie die Ausgangssituation bei Beginn der Therapie ist (Pathologien, psychischer Zustand). Das heisst natürlich nicht, das Pferd nun gar nicht zu bewegen. Spaziergänge sind gut, im schnelleren Tempo eine Runde mit dem Fahrrad das Pferd begleiten… Die BOhandlungen sind für das Pferd schon sehr anstrengend.

  • Für Pferdehalter die mitziehen, denn Du wirst aktiv in den Behandlungsprozess mit einbezogen!

  • Für alle, die Verantwortung für die Gesundheit ihres Pferdes übernehmen wollen. Durch die BO in Allianz mit DIE THERAPIE fR© erlernst Du als Pferdehalter die Kompetenz zeitlebens dein Pferd mobil und stabil zu erhalten und hast durch die Stabilitätstest ein Werkzeug an der Hand das Pferd auf seine Tragfähigkeit und Tragkraft zu prüfen. Du bist der Wächter des Verschleisses deines Pferdes. DAS gibt es bei keiner anderen Therapie. So kannst Du Tierarztkosten minimieren und brauchst eigentlich keinen Osteopathen und Physiotherapeuten mehr.

  • Für alle Pferdehalter, die bereit sind alte Denkmuster hinter sich zu lassen, die über den Tellerrand blicken können, denn die BO räumt mit vielen festgefahrenen Thesen der Reiterwelt auf.

  • Für Pferdemenschen mit einem gewissen Maß an Geduld, Kondition und Koordination. Die Ausführung der einzelnen Behandlungssets erfordert Einfühlungsvermögen und eigene Körperkontrolle.